Wanderwochenende September 2020
Da das Wanderweekend letztes Jahr so gut angekommen ist, gingen wir diesen Sommer nochmals in die Berge. Die Reise startete frühmorgens am Bahnhof in Baden. Noch ein wenig verschlafen und mit den Masken griffbereit, warteten die ersten Wanderlustigen auf dem Perron. Nach und nach stiessen weitere dazu, bis die Wandergruppe komplett war. Während der Zugfahrt wurden wir über den Lautsprecher informiert, dass ein Zug ausfallen würde – unser Anschlusszug.
Nach kurzer Hektik und schneller Umplanung schafften wir es trotzdem, das Gepäck in der Jugendherberge zu deponieren und den vorgesehenen Bus zu erwischen.
Nach dem Umsteigen tuckerten wir im vollbepackten Bus den Berg hinauf und erreichten den Startpunkt der Wanderung, die Lombachalp. Von dort aus konnte man schon unser Gipfelziel, das Augstmatthorn sehen. Es war allerdings so weit entfernt, dass die Menschen dort nur als kleine, undeutliche Punkte zu erkennen waren.
Mit dem Ziel im Blickfeld, stapften die Ersten zügig durch die Moorlandschaft voraus, wurden jedoch etwas gebremst vom schlammig nassen Untergrund, in welchem man regelrecht versank. Da gab es nichts anderes als «Augen zu und durch» und so ging es mit dreckigen Schuhen und teilweise nassen Füssen weiter.
Die Aussicht vom Augstmatthorn war atemberaubend. Man konnte beinahe den ganzen Brienzersee überblicken, dessen Farbe eindrücklich leuchtete. Die Sonne schimmerte mit dem türkisblauen Nass um die Wette.
Weiter ging`s dann über den Grat, wo man ab und zu einen Blick auf den Thunersee erhaschen konnte. Die Endstation dieser ersten Wanderung war das Restaurant Harder Kulm und so gönnten wir uns nach der Anstrengung ein erfrischendes Getränk oder ein Eis. Von dort aus beförderte uns eine Standseilbahn nach Interlaken hinunter. Müde und mit knurrendem Magen machten wir uns auf den Weg zur Jugendherberge, wo wir am Morgen das Gepäck für die Übernachtung deponiert hatten. Nach einem leckeren Abendessen liessen wir den Abend beim gemütlichen Zusammensitzen vor der Jugi ausklingen.
Am nächsten Morgen machte sich die Anstrengung vom Vortag in den Beinen bemerkbar. Viel Zeit, um sich darüber zu beklagen, blieb jedoch nicht. Nach einer kurzen Zugfahrt kamen wir bei der Stockhornbahn an. Das Wetter spielte am Sonntag leider nicht mehr mit und so fuhren wir mit der Bahn in eine graue Suppe. In diesem Nebel startete die 2. Wanderung. Schon nach kurzer Zeit setzten sich Wassertröpfchen an den Haaren fest und bald schon konnte man die vordersten, sowie die hintersten Wanderer nicht mehr sehen. Relativ zügig stapften wir den Berg hinauf bis zur Bergstation. Dort wurden wir von Gruppenmitgliedern, welche die bequemere Variante dem Wandern vorgezogen hatten und bis nach ganz oben gegondelt waren, erwartet. Wieder vereint ging es nun in ein Restaurant. Durch die unglaublich leckeren Älplermakkronen waren alle genug gestärkt für die letzte kurze Wanderung bis zur Vorderstockenalp. Darauffolgend kam der spassigste Teil: Das Trottinettfahren!
Auf den kurvigen Bergstrassen liess es sich super hinunterbrausen. Zum Glück waren alle warm eingepackt, denn der entgegenschlagende Nebel in Kombination mit dem Fahrtwind war ziemlich kalt.
Schnell war die Strecke, die wir zuvor mühsam hochgekraxelt waren, zurückgelegt und wir befanden uns wieder in dem kleinen Dörfchen Erlenbach im Simmental. Von dort aus ging es mit dem Zug zurück nach Baden und damit war das anstrengende, aber erlebnisreiche Wochenende vorbei.
von Sina van Stiphout